Dacheindeckungen für Gartenhäuser im Überblick!

Drei Beispiele für Dacheindeckungen: Ziegel, Dachpappe und Bitumenschindeln

Zu den wichtigsten Entscheidungen, die frischgebackene Gartenhausbesitzer treffen müssen, zählt die Wahl der richtigen Dacheindeckung für das Gartenhaus. Von Dachpappe, Schindeln und Blech bis hin zu Dachziegeln ist die Auswahl groß. In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen Überblick über die typischen Dacheindeckungen und helfen Ihnen dabei, die richtige Wahl für Ihr Dach über dem Kopf zu treffen.

Dachpappe 

Gartenhaus mit einem Dach, das mit Dachpappe gedeckt ist
Dachpappe auf einem kleinen Gartenhaus

Eine Dacheindeckung aus Dachpappe hat viele Vorteile. Dachpappe besteht aus Pappe, die mit Bitumen getränkt wurde (Bitumenbahnen). Außerdem werden mineralische Bestandteile wie Sand oder Quarz beigemischt, um sie widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse zu machen. Durch die Basis aus Bitumen ist die Dachpappe wasserabweisend und auch sehr preiswert. Den Quadratmeter bekommst du schon ab ca. 2 €

Auch die Verlegung gestaltet sich einfach. Die Rolle wird einfach auf dem Dach ausgerollt und entweder verklebt, genagelt (Dachpappennägel) oder getackert. Es gibt aber auch eine selbstklebende Dachpappe.

Allerdings ist eine Dacheindeckung aus reiner Dachpappe eher als Notlösung zu verstehen. Denn durch die UV-Einstrahlung wird die Dachpappe nach ein paar Jahren brüchig und rissig. Daher muss sie nach einiger Zeit erneuert werden. 

Als Unterschicht für eine weitere Deckung beispielsweise aus Ziegeln ist sie allerdings ideal. So ist sie auch vor der Sonne gut geschützt.

Beachten Sie bei der Verlegung auch:

  • Außentemperatur von über 10 Grad Celsius zum Verlgen
  • Für Flachdächer geeignet (Mit geringerer Lebensdauer)
  • Mehrere Lagen können übereinander verlegt werden
  • Sie werden überlappend verlegt mit ca. 10 cm Breite. Die überlappenden Bereiche werden mit Bitumen-Kaltkleber verklebt.

Dacheindeckung aus Schindeln für dein Gartenhaus

Auch Schindeln sind eine tolle Alternative als Dacheindeckung. Es ist zwar aufwändig sie zu befestigen, aber richtig durchgeführt hast du so eine sehr langfristige Lösung. Gerade eine Deckung aus Holzschindeln gibt deinem Gartenhaus einen besonders urigen Touch. So kann ein Gartenhaus mit Dachschindeln aus Holz richtig was hermachen!

Bitumenschindeln

rechteckige Bitumenschindeln
Rechteckige Bitumenschindeln an einem Gartenhaus aus Blockbohlen

Die weitaus billigere Variante sind Schindeln aus Bitumen. Sie ähneln von der Konsistenz stark der Dachpappe, sind aber noch mal robuster. Meistens gibt es die als Viereck-Elemente oder in Biberschwanz-Form, also rund. 

Die einzelnen Streifen kannst du auf dem Dach festnageln, tackern oder verkleben. Bitumenschindeln gibt es aber auch selbstklebend. Am besten hält natürlich eine Kombination aus beidem. Die überlappenden Stellen solltest du stets noch mal mit Kleber abdichten.

Für die Abdeckung der Dachspitze legst du eine Bahn mittig darüber und nagelst sie an beiden Seiten fest. Zusätzlich muss die überlappende Stelle mit Kleber versiegelt werden. Wenn du die Bahn vorher etwas erwärmst, lässt sie sich leichter formen.

Die verschiedenen Varianten gibt es zwischen 8 – 12 € pro Quadratmeter im Baumarkt zu kaufen.

Holzschindeln

Fasssauna mit einem Dach aus Holzschindeln
Eine Fasssauna mit einem Dach aus Holzschindeln

Wenn du etwas ganz besonderes für dein Gartenhaus haben möchtest, kannst du das Dach mit Dachschindeln aus Holz decken. Das ist eine seit Jahrhunderten erprobte Methode und verleiht deinem Gartenhaus einen sehr natürlichen Look. 

Die am meisten verwendeten Hölzer für Schindeln auf dem Dach sind Lärche und Zeder. Diese Sorten haben einen hohen Harzgehalt und saugen somit nicht so viel Wasser auf. Dadurch sind sie länger haltbar und auch resistenter gegenüber Schädlingen.

Das Rohmaterial ist im Vergleich zu den anderen Varianten teuer. Ein Quadratmeter Zeder Schindeln kostet zwischen 60 – 100 €. Gute Angebote findest du in diversen Online-Shops. 

Auch die Installation ist sehr zeitaufwendig und dauert mindestens fünfmal so lange wie die Installation eines einfachen Blechdaches. Außerdem erfordert die Anbringung spezielles Werkzeug, wie Schindelstifte und Nägel. Ein wenig Erfahrung sollte man dabei schon mitbringen, ansonsten überlässt man das lieber den Fachleuten. 

Blechdach als Dacheindeckung für dein Gartenhaus

Trapezbleche

Gartenhaus mit Blechdach (Trapezblech), das als Carport genutzt wird
Gartenhaus mit einer Trapezblech-Dacheindeckung

Ein Blechdach ist eine stabile und dauerhafte Lösung für die Dacheindeckung deines Gartenhauses. Und auch nicht sehr teuer. Die meisten Trapezbleche und Wellblech-Platten bekommst du bereits für 10 – 15 € pro Quadratmeter

Das Blech besteht dabei aus dünn gewalztem Stahl und ist daher sehr robust. Aber aufgrund der geringen Dicke trotzdem leicht. So kannst du es bedenkenlos auf dein Gartenhaus montieren.

Und auch die Installation auf dem Dach kann man selber machen. Um die richtige Menge zu bestellen, musst du als Erstes die Fläche des zu deckenden Daches ausrechnen. Dazu solltest du ca. 8 cm für den Überstand an den Seiten rechnen und weitere 20 cm, an denen die Bleche sich überlappen. Wenn du eine Regenrinne installieren willst, solltest du das vorher machen. 

Tipp: Kauf lieber etwas mehr, bevor es dann nicht ganz ausreicht!

Dann kann es losgehen. Als Erstes montiert man die sogenannten Traufbleche. Das sind die untersten Bleche mit Überstand in die Dachrinne, so kann das Wasser gut ablaufen und aufgefangen werden. 

Dann folgen die Giebelseiten, diese werden mit Kantwinkelschürzen versehen, damit auch das Holz am Giebel gut geschützt ist. Diese werden zum Schluss auch oben auf dem Dachabschluss des Gartenhauses angebracht, damit kein Wasser eindringen kann. 

Den Rest des Daches legst du überlappend mit den Blechen aus. Was nicht passt, musst du dir mit einer Blechschere oder Ähnlichem zurechtschneiden. Am Ende werden die Wellbleche, oder Trapezbleche noch mit Spengler-Schrauben mit dem Dach verbunden. Diese haben einen breiten Kopf, sodass kein Wasser in das Bohrloch gelangen kann. 

Tipp: Es gibt die Bleche auch in Ziegelform für eine schönere Optik

Kupfer-Blech

Kupferdach mit Patina
Kupferdach

Wer es eher traditionell mag, kann das Dach seines Gartenhauses aus mit Kupfer-Blech decken lassen. Diese Variante findet seit Jahrhunderten Anwendung und ist sehr robust gegenüber Regen und Sonne. 

Allerdings bildet sich durch die Oxidation des Kupfers nach einiger Zeit die für Kupferdächer typische, grünliche Patina. Das muss man mögen. 

Kupfer ist allerdings recht hochpreisig und kostet als Blech zwischen 20 – 30 € pro Quadratmeter.

KSK-Dachbahnen

KSK Dachbahn

Für Flachdächer sind KSK-Dachbahnen (KSK = kaltselbstklebend) besonders gut geeignet. Sie bestehen aus einer Oberfläche aus Aluminium und sind selbstklebend. So können sie einfach ausgerollt und passend zurechtgeschnitten werden. Erhitzen ist nicht nötig, da sie wie der Name sagt „kalt-selbstklebend“ sind. Sie bietet einen guten Schutz gegen UV-Strahlung und andere Witterungseinflüsse.

Außerdem sind sie ab ca. 8 – 9 € pro Quadratmeter zu bekommen und damit sehr günstig. 

Dachplatten für Gartenhäuser

Dachplatten
Dachplatten aus Bitumen

Du kannst die Dacheindeckung deines Gartenhauses auch mit Dachplatten realisieren. Diese gibt es aus verschiedenen Materialien wie Kunststoff, Bitumen oder Eternit. Die meisten Modelle gibt es schon ab ca. 8 € pro Quadratmeter in den meisten Baumärkten zu kaufen. 

Es gibt verschiedene Farben und Designs, sodass oft gar nicht erkennbar ist, dass es sich um eine sehr günstige Kunststoff-Lösung handelt. 

Sie sind sehr witterungsbeständig und robust und weisen eine lange Lebensdauer auf. 

Um die Platten auf dem Dach deines Gartenhauses zu befestigen, muss in der Regel erst eine Unterkonstruktion aus Holzlatten aufgebracht werden. Das sorgt zudem für eine ausreichende Belüftung, sonst kann das Holz schnell verrotten. Als unterste Schicht empfiehlt sich Dachpappe oder eine dampfdurchlässige Folie, wenn man auf Nummer sicher gehen will. 

Auf diese Unterkonstruktion werden dann die einzelnen Dachplatten aufgeschraubt. 

Ziegel-Dacheindeckung (Dachpfannen) für Gartenhäuser

Gartenhaus mit Dach aus Dachziegeln
Dachziegel

Die klassische Variante der Dachdeckung gibt es nicht nur bei Wohnhäusern. So findet das Ziegeldach auch bei Gartenhäusern Verwendung. Allerdings ist diese Art der Dachdeckung recht aufwändig und kostenintensiv — ca. 12€ bis 50€ pro Quadratmeter. Daher ist diese Methode bei Gartenhäusern nicht so weit verbreitet. 

Allerdings bietet ein Gartenhaus-Dach aus Dachziegeln eine sehr gute Haltbarkeit und eine schöne Optik. 

Gartenhaus mit Dachpfannen
Dachpfannen auf dem Dach eines Gartenhauses mit Überdachung

Es gibt Dachsteine aus Beton und die klassischen Dachziegel aus gebranntem Ton. Damit die Verlegung Sinn macht, sollte das Dach eine Neigung von ca. 25 % aufweisen. Es gibt aber auch Varianten, die bei geringerer Neigung gut funktionieren

Es gibt allerdings ein Problem. Die Dachziegel sind oft sehr schwer und viele Gartenhäuser sind für ein solches Gewicht nicht ausgelegt. Daher musst du vor Beginn des Projekts nachfragen, für welche Traglast das Dach deines Gartenhauses konzipiert wurde.

Tipp: Alternativ kann man die Dachkonstruktion auch im Nachhinein noch verstärken.

Ziegel gibt es in sehr vielen Farben und Gestaltungsvarianten, sodass deiner Fantasie hier kaum Grenzen gesetzt sind. 

VorteileNachteile
LanglebigkeitKosten
WitterungsbeständigkeitGewicht
OptikInstallation
Vor- und Nachteile von Dachziegeln

EPDM-Dachfolien

EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer) ist ein synthetisches Gummi, das nicht nur bei Gartenhäusern für die Abdichtung von Flachdächern verwendet wird. EPDM-Dachfolien sind langlebig, flexibel und wasserdicht. Sie können mit mittlerem Aufwand installiert werden und sind teurer als viele andere Lösungen für Flachdächer (z.B. KSK-Dachbahnen).

Die Kosten für EPDM-Dachfolien liegen bei 15€ bis 30€ pro Quadratmeter.

Nachteilig ist, dass sie bei einer Beschädigung schwieriger als andere Dacheindeckungen zu reparieren sind.

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