Mit einer Dusche können Sie ihr Gartenhaus oder ihre Laube vielfältiger nutzen, längeren Aufenthalten steht nichts mehr im Wege. Wenn neben Küche und Toilette noch eine Möglichkeit zum Duschen gegeben ist, können Sie Ihr Gartenhäuschen als Ferienwohnung und Gästehaus nutzen, denn alles zum komfortablen Wohnen steht bereit. Worauf zu achten ist, wenn man eine Dusche in ein Gartenhaus einbauen möchte, erfahren Sie hier.
Dusche einbauen – einfacher gedacht als getan
Zunächst muss geklärt werden, ob das Gartenhäuschen die nötigen Anforderungen erfüllt. Was in der Theorie einfach klingt, ist oft schwieriger als gedacht.
Ist genügend Platz vorhanden?
Wenn Sie sich eine Dusche mit klassischer Duschwanne wünschen, kann es im Gartenhaus schnell eng werden. Zumindest 60 x 90 cm sollten Sie für die Duschwanne einplanen, damit komfortables Duschen überhaupt möglich ist.
Beachten Sie auch, dass die meisten Duschwannen Platz nach oben wegnehmen, sie stehen, je nach Modell, etwa 15 bis 25 cm hoch. Zusätzlich benötigen Sie noch Platz für den Duschkopf. Als Faustregel gilt, dass der Duschkopf 20 cm über dem größten Haushaltsmitglied angebracht werden könnte. Bei einer angenommenen Größe von 1,80 m sollte der Duschkopf mindestens 2 m hoch sein, je nach eingebauter Wanne sogar noch höher hängen. Prüfen Sie zunächst, ob überhaupt genügend Platz für das Vorhaben vorhanden ist.
Feuchtigkeit
Ist Ihr Gartenhaus aus Holz gebaut, kann Feuchtigkeit ein Problem werden. Holz nimmt Wasser schnell auf und in Folge kann es zu Schimmel kommen. Ergreifen Sie im Vorfeld geeignete Maßnahmen, um zu viel Feuchtigkeit im Bad zu vermeiden. Stellen, die besonders stark mit Wasser in Berührung kommen, sind die unteren Wände der Dusche, so wie der Boden neben der Duschkabine.
Um das Holz wasserfest zu imprägnieren, eignen sich spezielle Hartöle, die zwei- bis dreimal im Jahr aufgetragen werden müssen oder Bootslack, der das Holz komplett wasserdicht versiegelt und mehrere Jahre beständig ist. Eine dritte Möglichkeit ist das Versiegeln mit Epoxidharz.
Ein weiterer Aspekt, der Beachtung finden muss, ist die Feuchtigkeit durch den kondensierenden Wasserdampf, der sich nach dem Duschen niederschlägt. Um Schäden durch Feuchtigkeit zu vermeiden, sollten Sie nach jedem Duschen großzügig lüften und je nach Bedarf einen elektrisch betriebenen Entfeuchter als Unterstützung nutzen. Ein kleines Hygrometer hilft Ihnen, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten.
Warmwasseranschluss
Wenn Sie nicht kalt duschen möchten, brauchen Sie einen Warmwasseranschluss in Ihrem Haus. Falls dieser vorhanden ist, müssen Sie nur dafür sorgen, dass Sie den Anschluss dorthin verlegen, wo später die Duscharmatur angebracht werden soll. Falls Sie nur einen Kaltwasseranschluss in Ihrem Gartenhaus besitzen, können Sie einen Durchlauferhitzer anbringen.
Durchlauferhitzer
Falls Sie keinen Warmwasseranschluss haben und nicht ausschließlich kalt duschen möchten, brauchen Sie einen leistungsstarken Durchlauferhitzer. Bei der Auswahl eines Durchlauferhitzers für Ihre Warmwasserbereitung im Gartenhaus haben Sie zwei Energieträger zur Auswahl: Strom und Gas. Welche für Sie infrage kommt, hängt maßgeblich von den Gegebenheiten vor Ort ab.
Erdgas-Durchlauferhitzer
Einen Erdgas-Durchlauferhitzer können Sie nur anschließen, wenn das Gartenhaus direkt an das Gasnetz angeschlossen ist. Ein Fall, der eher die Ausnahme ist. Da der Betrieb von Erdgas-Durchlauferhitzern bei einem Defekt sehr gefährlich sein kann, muss der Schornsteinfeger jährlich die Funktionsfähigkeit überprüfen, wofür eine Gebühr fällig wird. Mittlerweile ist der laufende Betrieb durch horrende Gaspreise längst nicht mehr so günstig wie in früheren Zeiten.
LPG-Durchlauferhitzer
Der Erdgas-Durchlauferhitzer ist eine besonders flexible Möglichkeit, eine Warmwasserdusche zu betreiben. Statt am Hausanschluss wird der Durchlauferhitzer an eine Gasflasche angeschlossen. Die Größe der Gasflasche kann nach den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Größen zwischen 2 und 11 kg sind im Handel erhältlich und können immer wieder aufgefüllt werden. Besonders praktisch ist, dass Sie die Gasflasche zwischenzeitlich auch für den Gasgrill oder andere Geräte nutzen können.
Festanschluss 4,4 kW oder 5,7 kW
Leistungsstarke Durchlauferhitzer können an das 230V Stromnetz angeschlossen werden, allerdings gibt es hier einiges zu beachten, denn diese Geräte benötigen unbedingt einen Festanschluss und einen Kabelquerschnitt von 2,5 mm² bei 4,4 kW oder 4 mm² bei 5,7 kW (Starkstrom). Der Kabelquerschnitt muss vom Sicherungskasten bis zum Durchlauferhitzer durchgehend sein und genau das macht die Sache problematisch.
Das Standardkabel in Deutschland ist das NYM-J (3 x 1,5 mm²) und erfüllt nicht die Anforderungen an den Kabelquerschnitt. Mit etwas Glück ist in der Küche ein stärkeres 2,5 mm² Kabel verbaut. Holen Sie sich den Rat Ihres Elektrikers ein, er wird schnell erkennen, ob und mit welchem Aufwand dickere Stromkabel aufgerüstet werden können und ob Sicherungen getauscht werden müssen. Kleinere Geräte unter 4,4 kW eignen sich nicht für den Betrieb einer Dusche, sie sind schlicht nicht leistungsfähig genug und eignen sich nur für ein kleines Waschbecken.
Schließen Sie niemals einen 4,4 kW oder 5,7 kW Durchlauferhitzer an das normale Stromnetz an, das dünnere Kabel kann sich so stark erwärmen, dass es zum Kabelbrand kommen kann!
Erdgas-Durchlauferhitzer | LPG-Durchlauferhitzer | Festanschluss 4,4 kW / 5,7kW | |
Benötigter Anschluss | Direkter Anschluss an das Gasnetz | Keiner | Festanschluss mit Kabelquerschnitt2,5 mm² bei 4,4 kW oder 4 mm² bei 5,7 kW |
Energieträger | Gas | Gas | Strom |
Besonderheit | Jährliche Kontrolle durch Schornsteinfeger vorgeschrieben | Sehr flexibel | In der Regel Nachrüstung durch Elektriker nötig |
Anschaffungskosten | ca. 1200 € + Installationskosten | ca. 500 € | ca. 500 € + Installationskosten |
Wohin mit dem Abwasser?
Das anfallende Grauwasser vom Duschen muss selbstverständlich ordnungsgemäß abgeleitet werden. Wenn Sie in Ihrem Gartenhaus schon eine Toilette mit Wasserspülung und ein Waschbecken installiert haben, können Sie das anfallende Grauwasser vom Duschen einfach in die Kanalisation leiten. Allerdings fallen für die Abwasserentsorgung zusätzliche Gebühren an.
Alternative Gartendusche
Eine Alternative zu einer fest installierten Dusche im Gartenhaus kann eine Gartendusche sein. Zwar können sie die Dusche praktisch gesehen nur in den warmen Monaten nutzen, aber dafür ist der Aufwand bei der Installation gering. Die meisten Modelle werden nur aufgestellt und an den Gartenschlauch angeschlossen.
Die einfachsten Modelle bestehen aus einem Ständer und einem Duschkopf mit Anschluss für den Gartenschlauch. Etwas tiefer in die Tasche greifen müssen sie für die sogenannten Solarduschen. Nur durch Sonnenenergie wird das Wasser auf angenehm hohe Temperaturen aufgeheizt, so fallen keine zusätzlichen Kosten für die Warmwasserbereitung an. Möchten Sie unabhängig vom Sonnenstand duschen, bietet sich auch hier ein LPG-Durchlauferhitzer an. Wahlweise sind die Modelle feststehend oder mobil, sollte ihre Dusche an einem Platz fest installiert sein, sollten Sie am besten eine Sickergrube für das anfallende Wasser anlegen, damit dieser Bereich im Garten nicht dauerhaft überflutet wird.
Tipp: Enthält das Gartenhaus eine Dusche, entählt es rechtlich gesehen einen „Aufenthaltsraum“, was eine Baugenehmigung nötig macht.
Fazit
Eine Dusche im Gartenhaus einzubauen ist ein größeres Unterfangen und nicht immer werden Sie ideale Gegebenheiten vorfinden. Dabei ist die wichtigste Voraussetzung genügend Platz und ein Wasser- sowie Abwasseranschluss. Falls Sie keinen geeigneten Strom – oder Gasanschluss für einen leistungsstarken Durchlauferhitzer haben, können Sie auf LPG-Durchlauferhitzer zurückgreifen, diese lassen sich einfach und unkompliziert installieren. Alternativ können sie für die Sommermonate eine einfache Gartendusche aufstellen. Einfache Modelle sind in minutenschnelle auf- und abgebaut und werden direkt an den Gartenschlauch angeschlossen.
Weiterführender Artikel: Heizung für’s Gartenhaus