Das Gartenhaus mit Schleppdach ist eine interessante Variante. Die seitliche Überdachung bietet nämlich viele Vorteile. Durch die spezielle Dachform ergeben sich zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Unterbringung von Fahrrädern.
Was genau ist ein Schleppdach?
Inhaltsverzeichnis
Das Schleppdach gibt es natürlich nicht nur beim Gartenhaus. Tatsächlich haben Schleppdächer in Europa eine lange Tradition. Sie waren früher bei Bauernhäusern und Gebäuden der Landwirtschaft üblich. Auch bei alten Kirchen findet man häufig seitlich angebaute Dächer. In der Landwirtschaft dienen sie als offene Schutzdächer zum Beispiel für die Lagerung von Gerätschaften oder Vorräten. Bei Kirchen wurden sie oft als Unterstand für die Gläubigen bei Regenwetter gebaut.
Per Definition handelt es sich bei einem Schleppdach um ein deutlich über den Dachüberstand hinaus „abgeschlepptes“ Dach, also ein Dach, das über das Gebäude hinausgezogen ist. Das Dach des Gebäudes und das Schleppdach gehen nahtlos ineinander über. Die zusätzliche Dachfläche wird durch Eckpfeiler gestützt. Schleppdächer werden als Erweiterung von Satteldächern oft nachträglich gebaut, beispielsweise um den Eingangsbereich oder die Garage zu überdachen.
Der Unterschied zwischen einem Schleppdach und einem Vordach
Allgemeinsprachlich spricht man von einem Gartenhaus mit Vordach, wenn das Dach nach vorne verlängert ist. So entsteht eine überdachte Fläche vor dem Gebäude. Beim Schleppdach gehen wir in der Regel davon aus, dass es sich um eine seitliche Überdachung handelt. Bei einem Gartenhaus ist das Schleppdach also entweder nach rechts oder links gezogen. Im Sprachgebrauch werden beide Begriffe aber oft auch synonym verwendet. Es gibt beispielsweise auch das Gartenhaus mit Anbaudach, das je nach Bauweise ebenfalls ein Schleppdach bzw. ein Gartenhaus mit Anbau und Schleppdach sein kann.
Das Schleppdach bietet für ein Gartenhaus viele Vorteile
Schleppdächer bieten auch für Gartenhäuser viele Vorteile. Denn sie schaffen zusätzlichen, überdachten Raum. Das Schleppdach kann bei einem Gartenhaus nach rechts oder links gebaut sein. So entsteht ein überdachter Raum neben dem Gartenhaus.
Den Platz unter dem Schleppdach als Terrasse nutzen
Den Raum neben dem Gartenhaus können Sie vielseitig nutzen. Zum einen entsteht eine überdachte Terrassenfläche. Hier ist Platz für eine Sitzecke, eine Eckbank oder die heutzutage so beliebten Lounge Möbel. Das Dach bietet Ihnen im Sommer Schatten und schützt Sie bei schlechtem Wetter vor Regen. Im Gegensatz zu einem Gartenhaus mit Schleppdach ist bei einem Gartenhaus mit überdachter Terrasse ein Terrassenboden vorhanden. Das Holz für den Terrassenboden ist dann im Bausatz enthalten, dementsprechend sind Gartenhäuser mit Terrasse oft teurer als Gartenhäuser mit Schleppdach.
Eine Alternative ist ein Gartenhaus mit Schleppdach und Rückwand. Bei dieser Variante ist der überdachte Bereich besser vor Wind und Regen geschützt.
Tipp: Bei einem Gartenhaus als Bausatz für ein Gartenhaus mit Schleppdach und Boden ist normalerweise kein Material für einen Boden im Außenbereich im Lieferumfang enthalten (nur für den Innenbereich). Je nach Bodenbeschaffenheit können Sie die Fläche unter dem Schleppdach aber einfach mit Terrassenplatten auslegen oder sich für einen Bodenbelag aus Holz entscheiden.
Zusätzlicher Stauraum unter dem Schleppdach
Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung als Stauraum. Das Schleppdach schützt vor Regen und Feuchtigkeit. Sie haben bei einem Gartenhaus mit Holzunterstand genügend Platz, um beispielsweise Feuerholz für einen Kamin zu lagern. Auch Gartenmöbel, ein Grill oder Gartengeräte finden einen trockenen Stellplatz unter dem Schleppdach. Bei einem Gartenhaus mit Fahrradunterstand wird der Platz unter dem Dach für Fahrräder genutzt.
Falls Sie Ihr Gartenhaus als Werkstatt oder Atelier nutzen möchten, bietet sich ein Modell mit seitlicher Überdachung ebenfalls an. Denn hier können Sie bei schlechtem Wetter Lackierarbeiten an der frischen Luft durchführen oder etwas trocknen lassen.
Welche Gartenhäuser sind mit Schleppdach erhältlich?
Grundsätzlich können Sie jeden Gartenhaustyp mit Schleppdach kaufen. Egal ob Sie sich für ein modernes Gartenhaus mit Schleppdach, ein romantisches Gartenhaus im Schweden Stil oder einen einfachen Schuppen entscheiden – die meisten Gartenhaustypen sind mit einem Schleppdach erhältlich. Falls Sie zusätzlich ein Gerätehaus benötigen, finden Sie sogar ein Gartenhaus mit Schleppdach und Anbau.
Den größten Einfluss auf die Optik und die Art des Schleppdaches hat die Dachform des Gartenhauses. Auch Form und Größe der Grundfläche spielen eine Rolle.
Rechteckige Gartenhäuser sehen mit einem seitlich angebrachten Schleppdach grundsätzlich am besten aus.
Bei einem kleinen, quadratischen Gartenhaus kann das zu einer Seite gezogene Schleppdach sehr klein ausfallen. Das gilt erst recht für ein 5-eck Gartenhaus mit Schleppdach, wobei es hierbei auch Sonderlösungen mit Schleppdächern gibt, die sich über mehrere Seitenteile erstrecken. Selbst bei einem langen und schmalen Gartenhaus aus Holz ist ein Schleppdach möglich.
Die Dachformen moderner Gartenhäuser sind vielseitig. Es gibt die Klassiker wie das Flachdach, das Satteldach oder das Pultdach und auch Sonderformen.
Gartenhaus mit Satteldach und Schleppdach
Das Gartenhaus mit Satteldach ist der Klassiker, bei dieser Variante sieht das Schleppdach grundsätzlich gut aus. Das Satteldach ist die in Deutschland üblichste Dachform mit zwei Dachflächen, die sich in der Mitte treffen und ein Dreieck bilden. Bei einem seitlichen Schleppdach ist eine der beiden Dachflächen nach außen verlängert. Das Schleppdach behält traditionell den Neigungswinkel des Daches bei. Bei einem einstöckigen Gartenhaus mit Satteldach entsteht so ein kleiner Unterstand unter dem Schleppdach, der in der Höhe abnimmt. Diesen Platz können Sie zum Beispiel für die Unterbringung von Fahrrädern, Gartengeräten oder Brennholz sehr gut nutzen. Durch den starken Neigungswinkel des Schleppdaches ist der Platz sehr gut vor Regen und Wind geschützt.
Natürlich ist es auch möglich, ein Anbaudach anzusetzen, dass keinen so starken Neigungswinkel wie das Satteldach hat. Bei dieser Lösung entsteht mehr überdachter Raum mit ausreichender Stehhöhe.
Gartenhaus mit Flachdach und Schleppdach
Gartenhäuser mit Flachdach haben eine moderne Optik und passen sehr gut zu zeitgenössischen Architekturstilen. Flachdach Gartenhäuser sind oft mit großen, bodentiefen Fenstern und Glasschiebetüren ausgestattet.
Auch zu einem Gartenhaus mit Flachdach und Schiebetür passt ein Schleppdach sehr gut. Es verläuft in der Regel rechts oder links vom Gartenhaus. Das Schleppdach wird bei einem Flachdach Gartenhaus ohne oder mit geringem Neigungswinkel angebracht. So entsteht neben dem Gartenhaus eine große, überdachte Freifläche, die Sie beispielsweise als Terrasse nutzen können.
Gartenhaus mit Pultdach und Schleppdach
Gartenhäuser mit Pultdach sind sehr beliebt. Das Dach hat die Form eines Pultes, es besteht aus einer geneigten Fläche. Der Vorteil ist, dass durch den Neigungswinkel das Wasser besser abfließen kann als bei einem Flachdach. Trotzdem wirkt das Haus insgesamt sehr modern. Das Dach können Sie gestalterisch nutzen, Sie können es beispielsweise begrünen oder eine Photovoltaikanlage darauf anbringen. Das Schleppdach kann bei einem Pultdach mit oder ohne Neigungswinkel angebracht werden.
Eine Variante des Pultdaches ist das Stufendach, auch Doppel-Pultdach genannt. Es besteht aus zwei gegeneinander gesetzten Pultdächern, die meist versetzt angeordnet sind. So entsteht ein Giebel, in dem ein zusätzliches Fenster für mehr Tageslicht im Gartenhaus sorgt. Bei einem Stufendach sieht ein heruntergezogenes Schleppdach oft besonders gut aus, es fügt sich harmonisch in die Gestaltung des Gartenhauses ein.
Bei vielen Gartenhausmodellen können Sie das Schleppdach links oder rechts anbringen
Damit Sie bei der Gestaltung und Positionierung Ihres Gartenhauses auf dem Grundstück flexibel sind, können Sie bei vielen Gartenhäuser das Schleppdach wahlweise links oder rechts anbringen. Wenn Ihnen dieser Aspekt wichtig ist, sollten Sie beim Kauf darauf achten.
Nicht zuletzt können Sie jedes Gartenhaus grundsätzlich auch mit einem Schleppdach rechts oder links versehen. Das Gartenhaus sollte für ein Schleppdach jedoch die erforderliche Wandstärke, mindestens 40 mm, aufweisen. Am besten funktioniert das direkt beim Aufbau des Gartenhauses, aber es geht auch nachträglich. Sie können ein Schleppdach aus Holz selber bauen oder einen fertigen Schleppdach Bausatz für Gartenhäuser kaufen. Gegebenenfalls müssen Sie lediglich die Stützpfeiler kürzen, damit sie zur Höhe des Gartenhauses passen.
Die Ideen sehen wirklich gut aus. Es ist doch gut möglich, ein Glasvordach statt eines aus Holz zu bauen, vielleicht mit einer Markise. Das hat dann Terrassenflair und im Sommer kann man schön draussen sitzen.