Gartenhaus vor Feuchtigkeit schützen – so installieren Sie eine Feuchtigkeitssperre

Um das Gartenhaus gegen Feuchtigkeit zu schützen, ist eine Feuchtigkeitssperre unerlässlich.

Sie erfahren:

  • wie Sie Ihr Gartenhaus vor Feuchtigkeit schützen können.
  • wie Sie eine Feuchtigkeitssperre für den Boden und die Wände des Gartenhauses mit einfachen Mitteln bauen können und worauf Sie dabei achten sollten.

Was versteht man unter einer Feuchtigkeitssperre bei einem Gartenhaus?

Eine Feuchtigkeitssperre verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in die Materialien des Gartenhauses. Wichtig ist der Unterschied zwischen einer Feuchtigkeitssperre und einer Dampfsperre:

  • Bei einer Konstruktion unter dem Gartenhaus spricht man von einer Feuchtigkeitssperre. (Meist mit Gummipads)
  • Ein Feuchtigkeitsschutz für die Wände und das Dach ist eine Dampfsperre bzw. Dampfbremse.

Die meisten Gartenhäuser sind aus Fichtenholz gefertigt. Fichtenholz hat eine geringe natürliche Dauerhaftigkeit. Das bedeutet, dass unbehandeltes und ungeschütztes Fichtenholz schneller als andere Holzarten von Schädlingen befallen wird. Außerdem ist Fichte wenig witterungsfest. Das bedeutet nicht, dass Fichte ein schlechtes Bau- und Konstruktionsholz wäre: Es muss nur gut vor Feuchtigkeit geschützt werden.

Die Feuchtigkeitssperre schützt die Unterkonstruktion Ihres Gartenhauses vor eindringender Feuchtigkeit. Wird auf eine Feuchtigkeitssperre verzichtet, verkürzt sich die Haltbarkeit von Gartenhäusern aus Holz in der Regel merklich. Feuchtigkeit kann zu Schimmelbildung führen und die Verrottung von Unterbau, und der gesamten Holzkonstruktion beschleunigen (Holzfäule). In Folge wird die Stabilität des Holzes stark beeinträchtigt, so dass es brechen kann.

So schützen Sie Ihr Gartenhaus von unten vor Feuchtigkeit

Eine Feuchtigkeitssperre zwischen Boden und Unterkonstruktion des Gartenhauses sorgt dafür, dass das Gartenhaus etwas erhöht zum Fundament steht. Der Boden des Hauses liegt so nicht mehr direkt auf dem Fundament auf.

Die Feuchtigkeitssperre für den Boden hat eine weitere Funktion: sie wirkt rutschhemmend und verringert den Trittschall. Sie verlängert außerdem die Haltbarkeit des Holzes durch eine bessere Luftzirkulation.

Wichtig: Die Feuchtigkeitssperre für die Unterkonstruktion sollten Sie vor dem Bau des Gartenhauses installieren. Im Internet finden sich viele Foreneinträge von Gartenhaus-Besitzern, die eine Feuchtigkeitssperre nachträglich einbauen möchten. Ein nachträglicher Einbau leider ist nur eingeschränkt möglich.

Bei welchen Gartenhäusern kann ich auf eine Feuchtigkeitssperre verzichten?

Grundsätzlich brauchen Gartenhäuser mit einer Unterkonstruktion aus Holz eine Feuchtigkeitssperre. Wird das Gartenhaus hingegen direkt auf einen Steinboden wie Pflastersteine (bei kleinen Gartenhäusern üblich) gesetzt, ist keine Feuchtigkeitssperre nötig. In diesem Fall ist der Schutz vor Feuchtigkeit für Wände und Decke nach wie vor wichtig.

Gummigranulat als Feuchtigkeitssperre

Eine Feuchtigkeitssperre kann aus allen feuchtigkeitsabweisenden Materialien gebaut werden. Am häufigsten kommt Gummigranulat zum Einsatz. Gummigranulat hält die Feuchtigkeit fern, ist haltbar und einfach zu verlegen. Gummigranulat funktioniert wie die Sohle eines Turnschuhs: Die rutschhemmenden Eigenschaften des Gummis halten es an Ort und Stelle, sodass nichts verrutscht. Aufgrund der guten Haftung können Sie die Pads auch übereinander stapeln, um Unebenheiten des Untergrundes oder ein Gefälle auszugleichen.

Typisches Gummigranulat für eine Feuchtigkeitssperre zwischen Fundament und Unterkonstruktion

Tipp: Gummipads für Gartenhäuser können Sie in verschiedenen Größen kaufen, beispielsweise in 50 × 50 × 6 mm. Bestellen Sie auf keinen Fall zu wenig, denn es werden in der Regel mehr benötigt als zunächst gedacht, vor allem wenn der Untergrund uneben ist oder ein Gefälle aufweist. Rechnen Sie damit, dass Sie mindestens alle 10-20 cm ein Pad setzen werden. Müssen Sie ein Gefälle ausgleichen, kaufen Sie am besten auch ein paar dünnere Pads, damit Sie in der Höhe flexibler sind.

Die einzelnen Arbeitsschritte im Überblick:

Nachdem das Fundament steht, kann die Unterkonstruktion direkt auf das Fundament gelegt werden. Im Anschluss werden die Gummipads zwischen das Fundament und die Unterkonstruktion gelegt. Soll das Gartenhaus zusätzlich vor starkem Wind geschützt werden, empfiehlt sich die Installation von Sturmwinkeln.

Tipps für das Platzieren der Feuchtigkeitssperre auf dem Fundament

Wichtig ist, dass Sie die Gummipads richtig positionieren. Für eine gute Standfestigkeit des Gartenhauses sollte der Abstand zwischen den Pads etwa 10-20 cm betragen.

Ist der Boden uneben oder hat das Fundament ein Gefälle, können Sie dieses mit den Gummipads ausgleichen. Die Pads müssen nicht verklebt werden, sie haften durch das Gewicht des Gartenhauses von selbst.

Eine Folie unter dem Gartenhaus als Alternative zu Gummipads?

Eine Folie ist als Feuchtigkeitssperre unter dem Gartenhaus grundsätzlich nicht zu empfehlen. Zwar schützt eine Folie das Holz vor Feuchtigkeit, es entsteht aber kein Abstand zwischen Unterkonstruktion und Fundament. Es ist unvermeidbar, dass sich zwischen Fundament und Unterkonstruktion Feuchtigkeit sammelt. Das geschieht beispielsweise bei starkem Regen aber auch durch Kondensflüssigkeit. Bei der Verwendung einer Folie steht das Holz der Unterkonstruktion dann im Wasser, die Feuchtigkeit kann nicht ablaufen bzw. verdunsten.

Wände und Decken des Gartenhauses vor Feuchtigkeit schützen

Auch die Wände und Decken Ihres Gartenhauses sollten Sie vor Feuchtigkeit schützen. Als Feuchtigkeitssperre kommt entweder eine Dampfsperre oder eine Dampfbremse zum Einsatz:

Dampfsperre: Eine Dampfsperre ist wie der Name sagt, eine vollständige Sperre, die keinerlei Wasserdampf in die Wand lässt. Eine Dampfsperre ist aber für die wenigsten Gartenhäuser notwendig. In unserer selbst gebauten Anhängersauna, in der regelmäßig eine Luftfeuchtigkeit herrscht, ist eine Dampfsperre aus Aluminium verbaut. Für ein Gartenhaus ist eine Dampfbremse die bessere Wahl.

Dampfbremse: Im Gegensatz zur Dampfsperre hält eine Dampfbremse den Großteil der Feuchtikeit davon ab, in die Wand zu gelangen und ist gleichzeitig atmungsaktiv. Hier ein Beispiel, in dem eine Dampfbremse unter der Isolierung in einem Gartenhaus angebracht wird:

Eine Dampfbremse unterscheidet sich von einer Dampfsperre in dem sogenannten sd-Wert. Vereinfacht gesagt gibt der Wert an, wie viel Wasserdampf durch die Folie hindurchgelangt.

Art der Foliesd-Wert
Dampfbremse2 – 1.500 m
Dampfsperre1.500 m

Warum brauche ich eine Dampfsperre für mein Gartenhaus?

Feuchtigkeit an Decken und Wänden entsteht vor allem durch Kondenswasser. Kondenswasser entsteht bei einem starken Temperaturunterschied zwischen innen und außen. Im Sommer ist es im Gartenhaus kälter als Draußen. Im Winter umgekehrt. Vor allem wenn Sie planen das Gartenhaus zu heizen, müssen Sie eine Dampfbremse einbauen. Ohne Feuchtigkeitssperre kann das Kondenswasser in das Holz eindringen und dort Schäden verursachen. Es führt unter anderem zur Schimmelbildung und Fäule.

Ist ein Feuchtigkeitsschutz an Wand & Decke nötig?

Das Anbringen einer Dampfbremse an der Decke ist üblich und sinnvoll (siehe Video oben). Für die Isolierung der Wände des Gartenhauses kommen meist Dämmstoffe zum Einsatz, die feuchtigkeitsregulierend sind. Eine Zusätzliche Dampfbremse ist dann nicht nötig.

Das bewirkt eine Dampfsperre an der Außenseite des Gebäuderahmens

Kondenswasser entsteht bei hohen Außentemperaturen im Sommer und bei feuchtem Klima, wenn es innerhalb des Gartenhauses kälter ist als außen. Für diesen Fall verhindert eine Dampfsperre an der Außenseite des Gebäuderahmens, dass die heiße und feuchte Luft von außen in die kühleren Bereiche strömen kann. So wird die Bildung von Kondenswasser reduziert.

Das Anbringen einer zusätzlichen Folie an der Außenwand ist nicht üblich. Eine diffusionsoffene Folie unter der Dacheindeckung ist sinnvoll, damit die Feuchtigkeit aus dem Dach nach draußen gelangen kann.

Das bewirkt eine Dampfsperre auf der Innenseite des Gebäuderahmens

Eine Dampfsperre auf der Innenseite des Daches ist empfehlenswert, wenn Sie Ihr Gartenhaus ganzjährig nutzen und es bei kühleren Außentemperaturen gerne beheizen möchten.

Materialien für die Dampfsperre

Eine Dampfsperre besteht meist aus einer Aluminiumfolie. Die häufiger anzutreffende Dampfbremse ist eine Kunststofffolie, die in der Regel aus Polyethylen besteht.

Dampfbremsfolie an der Decke eines Gartenhauses.
Eine an der Decke angebrachte Dampfbremse aus Polyethylen.

Welche Gartenhäuser brauchen eine Dampfsperre?

Grundsätzlich brauchen alle isolierten Gartenhäuser eine Dampfsperre. Auch Gartenhäuser, die im Winter beheizt oder im Sommer klimatisiert werden, sollten damit ausgerüstet sein.

Ein unisoliertes Gartenhaus als Bausatz aus Holz können Sie ebenfalls vor Feuchtigkeit schützen, hierbei ist es aber nicht unbedingt nötig. Denn bei einem unisolierten Gartenhaus entsteht kein so großer Temperaturunterschied zwischen innen und außen. Zudem kann die Luft kontinuierlich durch die Holzwände strömen, sodass Feuchtigkeit trocknen kann. Ein einfacher Geräteschuppen ist häufig nicht isoliert, in diesem Fall können Sie auf eine Dampfsperre mit Folie verzichten.

Kann ich eine Feuchtigkeitssperre für ein Gartenhaus auch nachträglich installieren?

Eine Feuchtigkeitssperre für den Untergrund in Form von Gummipads können Sie nachträglich nur schwer installieren. Deswegen ist es sinnvoll, den den Schutz vor Feuchtigkeit direkt beim Kauf des Gartenhauses einzuplanen und einzubauen. Steht das Gartenhaus auf Pflastersteinen, können Sie auf eine Feuchtigkeitssperre verzichten. Hat das Gartenhaus jedoch Kontakt mit dem Erdboden oder einem feuchten Fundament, sollten Sie die Feuchtigkeitssperre nachträglich installieren. Wichtig ist, dass das Holz nicht Nass wird.

Bei einem kleinen Gartenhaus oder Geräteschuppen ist das nachträgliche Einbauen unter Umständen noch möglich. Hierfür müssen Sie dann das Gartenhaus umsetzen, die Pads platzieren und das Haus wieder an Ort und Stelle heben. Dabei müssen Sie aber penibel arbeiten, da Sie die Unterkonstruktion normalerweise nicht abnehmen können.

Größere Gartenhäuser, z.B. mit Schlafboden, lassen sich ohne großen Aufwand nicht versetzen. Sie müssten dann das gesamte Gartenhaus demontieren und beim erneuten Aufbau die Feuchtigkeitssperre einbauen.

Anders sieht es bei der Installation von Dampfsperren für die Wände und vor allem das Dach aus. Bei den meisten Gartenhäusern ist es möglich, die Folien für die Dampfsperre auch nachträglich noch einzubauen.

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